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In Andenken an Luise Thut

Am 28. August findet die Beerdigungsfeier von Luise Thut, Gründerin Hospiz Aargau, statt.

Wir bitten alle diejenigen, die mit Luise verbunden waren um 15:00 Uhr eine Kerze anzuzünden und an Luise zu denken.

Liebe Luise, Du bleibst unvergessen!


Luise Thut, Hospiz Aargau Gründerin, ist verstorben

Ihr Lebenswerk wirkt über ihr Lebensende hinaus

 

Luise Thut hat sich mit grosser Energie für die Palliativpflege von schwer Erkrankten eingesetzt. Ihrem Engagement ist die Gründung von Hospiz Aargau zu verdanken. Am Freitag, 14. Juli 2023, hat sich ihr Lebenskreis geschlossen.

«Für mich ist der Tod etwas ganz Normales», sagt Luise Thut im Video, das zu ihrem 95. Geburtstag gedreht wurde. Sie meint damit, dass sie sich bemüht hat, dem Tod das Tabu zu nehmen, dass sie die Art und Weise, wie wir sterben oder sterben müssen, thematisierte. Es ging ihr um einen würdigen letzten Lebenswegabschnitt. Im Februar und März 2023 wurde das Lebenswerk der Pionierin der Palliativpflege mit einer Ausstellung im Müllerhaus Lenzburg geehrt.

 

Ihr Lebenswerk, das ist Hospiz Aargau, die Institution, die schwer Erkrankte und ihre Angehörige mit den drei Standbeinen stationäres Hospiz, ambulanter Hospizdienst und Trauertreff begleitet und unterstützt. Luise Thut hatte den Hospiz-Gedanken in den USA kennengelernt, als sie eine an Krebs erkrankte Freundin begleitete. Unermüdlich weibelte sie nach diesem Erlebnis für ihre Idee, schrieb Briefe, bildete sich weiter, bekochte, wenn es ihr zielführend erschien, auch schon mal den gesamten Gemeinderat einer Gemeinde. Luise Thut schaffte es Gleichgesinnte um sich zu scharen, um für die Idee, dass das Sterben in einem würdigen Rahmen geschehen soll, zu werben. Sie sei ein Glückskind Gottes, meinte sie manchmal, so sei es schon vorgekommen, dass sie im Flugzeug zufälligerweise just neben einer Person sass, die sie bei ihrem Wirken zu unterstützen vermochte.

Luftfahrt und Liebe

Die 1928 in München geborene Luise Thut erlebte als Kind den Krieg und musste als junge Frau feststellen, dass sie aus finanziellen Gründen ihren Traum von einem Medizinstudium begraben musste. Einfach so gab sie indes nicht auf, mit der ihr eigenen Beharrlichkeit versuchte sie, ob es anderswo wohl möglich war. Sie wanderte dazu in die USA aus, wo sie schliesslich für eine Airline Prominente betreute. Eine Aufgabe, die ideal auf sie zugeschnitten war, fand sie doch schon immer ganz einfach Zugang zu Menschen. Die Liebe zum Swissair-Piloten Heinz Thut führte sie schliesslich in die Schweiz.

Vorbild für andere

Sie liebte Opern und Tennis, bewohnte mit ihrem Gatten ein sehr schönes Eigenheim, in dem sie gerne Gäste empfing. Sie hätte es dabei belassen können. Mit 60 Jahren jedoch beschloss sie, den Hospiz-Gedanken in die Schweiz zu bringen. Weil es in der Schweiz damals noch keine entsprechenden Ausbildungen gab, erwarb sie im Ausland den Titel ‘Certified Hospice Trainer’. Das berechtigte sie, ein Hospiz zu führen und Mitarbeitende auszubilden. Ihre Fähigkeit, schnell mit Menschen in Kontakt zu kommen, erleichterte es ihr, Beziehungen zu Personen zu knüpfen, die zu wichtigen Wegbereitern wurden, etwa zur Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross, mit der sie sogar eine tiefe Freundschaft verband, oder zur britischen Hospiz-Pionierin Cicely Saunders. Dennoch wurden ihr viele Steine in den Weg gelegt. Das spornte die willensstarke Frau aber nur noch mehr an. Mit sieben Bekannten gründete sie 1994 den Aargauer Hospizverein. Anfänglich bot sie eine ambulante Begleitung von schwer Erkrankten an, ihr Traum blieb aber ein stationäres Hospiz. Im Jahr 2005 konnte sie den Traum in den Räumen des ehemaligen Klosters Gnadenthal in Niederwil verwirklichen. Im Jahr 2010 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort in Brugg.

 

 

«Es ist wunderbar, wie es läuft»

Als es Luise Thut bereits gesundheitlich schlechter ging, durfte sie nochmals einen Besuch im stationären Hospiz Aargau machen. «Es ist wunderbar, wie es läuft», freute sie sich damals. Sie staunte, dass aus dem einen Trauertreff unterdessen sechs über den ganzen Kanton verteilte Möglichkeiten des Austausches für Trauernde geworden sind und die Einsatzstunden an Betten in Privathaushalten exponentiell angewachsen sind. Zur Kenntnis nahm sie auch die zeitweiligen Wartezeiten für ein freies Bett auf der Station und unterstützte deshalb lebhaft die Pläne von Hospiz Aargau für den Aufbau eines zweiten Standortes. Ihr Streben nach einer angemessenen Finanzierung der Hospizleistungen blieb leider bis heute unerfüllt, Hospiz Aargau wird nach wie vor zu einem grossen Teil von Spenden getragen.

 

Am 14. Juli 2023 wurde Luise Thut von ihren Altersbeschwerden erlöst. Sie ging, wie man sie gekannt hat: Elegant angezogen sass sie in ihrem liebevoll eingerichteten Zuhause. Eine Frau von Welt, mit einem grossen Herzen.

 

 

 

Video zum Lebenswerk von Luise Thut: https://www.youtube.com/watch?v=jaM1vP4VfoQ&t=46s

 

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Todesanzeige Luise Thut - Gründerin Hospiz Aargau
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Erste Hospiz-Hündin am 26.02.2023 verstorben

 

Das ist Valy.

Valy hatte eine ganz wichtige Lebensaufgabe:

Sie war die erste hündische Sterbebegleiterin im Hospiz Aargau, die immer ihren Ehrenplatz in den Herzen der Patienten, deren Angehörigen und natürlich den MitarbeiterInnen haben wird.

Wir haben früher schon über Valy berichtet, als sie noch "im Amt" war - darüber, was für ein besonderer Hund sie ist, wie sie spürt, bei wem und wie lange sie im Zimmer willkommen ist, bei wem sie gebraucht wird...

Wie sie ihre Besuche intuitiv und selbständig handhabte, ohne Therapiehunde-Ausbildung, einfach nur mit ihrem grossen Herzen und ihrem selbstlosen Feingefühl für menschliche Bedürfnisse und Ängste...

 

Unvergessen bleibt auch ihr Einsatz beim Spendenlauf am Hallwilersee, wo sie zusammen mit ihrer Besitzerin Jsabelle Paolozzi zur schweizweiten Berühmtheit geworden ist und so mit dazu beigetragen hat, die Dachterrasse vom Hospiz zu finanzieren.

 

In den letzten Jahren ist es still geworden um Valy.

Das Alter hat auch vor ihr nicht Halt gemacht. Schwach auf ihren Beinchen, müde, fast blind und taub. Und doch unverkennbar nach wie vor "unsere Valy", bis zuletzt...

 

Ihre letzten Jahre verbrachte sie im Schutz ihrer menschlichen und tierischen Familie und mit ihrem ganz eigenen Loslassprozess, für den sie sich alle Zeit der Welt nehmen durfte. Und wie wir es bereits aus ihrem Leben kannten, war sie im eigenen Sterben gleichermassen bescheiden und tapfer. Sie schonte sich, wenn sie es brauchte und genoss die vielen kleinen Sicherheiten des Alltags, die ihr Wärme und Geborgenheit spendeten.

Sie wusste, dass Sterben keine Entscheidung ist, sondern ein Prozess und sie liess sich darauf genau so vorbehaltlos ein, wie auf all die Menschen, die sie an die Schwelle des Jenseits begleitet hat.

 

Liebe Valy, am 26.02.2023 standest Du selber an dieser Schwelle und wir zweifeln nicht daran, dass Du schon vorfreudig erwartet und empfangen worden bist - von all den Seelen, für die Du täglich über Dich selbst hinausgewachsen bist.

Vielen Dank für Dein wunderbares Wesen und Wirken und dass Du ein wertvoller Bestandteil unserer Hospiz-Familie gewesen bist.

 

Wir werden Dich nie vergessen und vermissen Dich jetzt schon.

 

(Nachruf von Tanja Bärtschiger, Freiwillige Sterbebegleiterin)

 

 

Wie wertvoll die tierische Begleitung gerade auch im letzten Lebensabschnitt ist, davon konnten wir uns mit Valy immer wieder selber überzeugen.

 

Gerade deshalb muss dieses Angebot unbedingt über Valys Tod hinaus "am Leben bleiben".

Wenn Sie unsere tierischen Zukunftsprojekte gerne unterstützen möchten, freuen wir uns über eine Spende in unseren "Valy-Gedenk-Fonds" (bitte bei den Zahlungsbemerkungen "Valy" vermerken, vielen Dank):

 

Unser Spendenkonto: IBAN: CH83 0900 0000 5007 1730 8

 

Spenden sind steuerbefreit. Sie erhalten eine Spendenbestätigung.

 

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